Projekt DER RAUM / „Sonne? Nein danke!“
Vortrag zum 3. BAUMENSCH-Treffen am 26.04.2019 (Zusammenfassung)
Liebe Berufskollegen
Ich durfte Euch bei der letzten Zusammenkunft meine Grundüberlegungen zum Projekt DER RAUM vorstellen. Es handelte sich dabei um ein von mir erwirktes Patent die MobileHafenanlage aus dem Jahre 2007. Damals hatte ich eine berufliche Flaute und so kam mir die Idee dazu bei meinen Recherchen auf der Bootsaustellung. Kreatives entsteht manchmal aus einer Notsituation heraus. Im Rahmen der von meinem Auftraggeber gestellten Entwurfsaufgabe waren neue Vereinsräume auf einer vorh. Bootssteganlage zu schaffen. Diesbezüglich drängten sich schnell bei mir dazu Gedanken nach einem vorkonfektionierten RAUM auf. In Verbindung mit einer Bootssteganlage lassen sich solche RAUM-Module schnell auf´s Wasser stellen. Später ist daraus in diesem Zusammenhang das Patent MobileHafenanlage entstanden. Was man auf einen Schwimmkörper zu Wasser lassen kann, geht natürlich auch an Land. Man stellt den gleichen vorkonfektionierten RAUM auf ein Fundament. DER RAUM sollte aber nicht die Behaglichkeit einschränken oder sogar krank machen. Viele der heutigen „modernen Bauten“ sind deshalb schlecht. Meine Grundüberlegung damals war, dass ich einen auf einer Bootssteganlage funktionellen RAUM habe, den ich bei Hochwasser sichern und in ein anders Revier verbringen kann. Dafür muss DER RAUM leicht verstellbar und voll transportabel sein. Die MobileHafenanlage ist eine Anlage (fliegender Bau) die von einer Transportposition in verschiedenen Betriebspositionen verstellt werden kann. Das Gleiche stelle ich mir auch für das Projekt DER RAUM vor. Die Weiterentwicklung dieses Projekts als DER RAUM möchte ich gerne mit Euch machen. Ich habe sinngemäß die Vorstellung von dem Kinofilm: „Die glorreichen Sieben.“ Dabei denke ich nicht an den US-Western aus den 1960er Jahren, sondern an die Gründung einer Genossenschaft. Dafür braucht es 7. Warum wird so wenig miteinander kommuniziert – wie unter Berufskollegen? Was mögen die Gründe dafür sein? Vielleicht ist es Neid oder Missgunst und was weiß ich. Aber – das war nicht immer so in Deutschland. Wenn ich mir unsere Geschichte in anschaue, sind aus der Not heraus immer viele Ideen geboren worden. Die ganze Welt beneidet uns dafür. In konjunkturschwachen Zeiten raffen sich die Kollegen schon wieder zusammen – sagen die einen … Aber, wo bleibt heute bei uns der gute Geist für das Gemeinwohl? Wir laufen stattdessen lieber alle täglichen im Hamsterrad. Wir funktionieren nur noch wie Maschinen. Schwarmintelligenz, hat mir meine Schwester mal gesagt, soll zukünftig nur noch angesagt sein … Aber mal ehrlich – wollen wir das liebe Berufskollegen? Die Zeit um mit Kollegen zu kommunizieren ist das, was uns als Gemeinschaft am meisten weiterbringt! Deshalb soll es beim Projekt DER RAUM – mit variablen / verstellbaren Grundrissen – darum gehen etwas gemeinsam und zielgerichtet zu entwickeln. Das kann unser zukünftiges täglich Brot und Butter sein!
DER RAUM besteht aus einer (oder mehreren) Zentraleinheit(en). An der Zentraleinheit ist ein (oder mehrere) Raummodul(e) angebracht. Für den Transport können sie in horizontaler und vertikaler Ebene ineinandergeschoben, zusammengeklappt und resp. auch in einzelne Module zerlegt werden. Diese einmalige Möglichkeit gestattet es, die Module DER RAUM innerhalb von Stunden auf dem Land- / Wasserweg / oder als Luftfracht zu verlegen. In welchem Entwicklungsstand sollten wir „Die glorreichen 7“ als Erfinder an eine Firma herangehen – die dann das Projekt realisiert und alle Kosten übernimmt – wobei wir die Erfinder die Lizenzgebühren bekommen? Das ist es eigentlich, worauf es bei der Entwicklung des Projekts DER RAUM, hinauslaufen sollte. Ich kommuniziere immer ganz offen und bin ein großer Freund von Teilen. So frage ich Euch: Wollt Ihr gemeinsam mit mir meine Idee weiterentwickeln und vermarkten? Was ich mit diesem Projekt auch machen will ist neue Brücken bauen. Brücken über die wir gehen können. Zusammen in eine neue und bessere Zeit. Das Thema Räume schaffen ist nicht nur derzeit und hier zu Lande hoch aktuell: Integration, Wohnungsbau, wir müssen billiger bauen, die strengen Bauvorschriften müssen gelockert werden … Teilweise wird das bei uns schon gemacht – es gibt in Deutschland nach 2015 ein sogenanntes Flüchtlingsbaurecht. Einschnürende Bauvorschriften werden ausgesetzt. Fakt ist – es geht um die Platzierung einer bezahlbaren Alternative. Das Bauen ist einfach zu teuer geworden. Wir haben auch dazu noch eine Lebensweise entwickelt, die wir uns kurz- und mittelfristig nicht mehr leisten können. Es wird bereits im Monat mehr für die Krankenversicherung als für Lebensmittel ausgegeben … Immer mehr Menschen in Deutschland verarmen und wollen aus diesem Hamsterrad aussteigen … Der Mittelstand sucht – und das sind mittlerweile alle die die Arbeit haben – dazu brauchbare Alternativen. Einige in den Städten praktiziert bereits alternative Lebenspläne. Auf Denglish heißt das: Carsharing, Homeoffice und Tiny Houses. Vielleicht sind das mögliche Antworten auf diese Veränderungen unserer elementaren Lebensbedingungen. Nach meiner Vorstellung sollte das Grundbedürfnis Dach über dem Kopf – also eine Kombination von Räumen für eine Familie mit 100 m² – in 5 bis 6 Jahren abbezahlt sein. Ich meine jetzt nicht auch sonstige Kosten wie für den Kauf / Pacht des Grundstücks, Hausanschlüsse und, und, und … Wir Menschen sind alle an einen Standort gebunden – Mobilität nur wenn es unbedingt sein muss. Das Dach über dem Kopf müsste notfalls mitgenommen werden können. Aber nur wenn man aus beruflichen Gründen den Standort wechseln will und muss. Aber das tut uns meistens nicht gut! Einen Baum kann man auch nicht an einen neuen Standort verpflanzen. Der geht ein. Gut tut uns Menschen eigentlich nur was wir in der angestammten Region machen können. Also lasst uns neue Dörfer bauen! Ohne alle diese Dinge die die Behaglichkeit stören und die krank machen könnten. Im Endeffekt sind das beim Bauen nach diesem EnEV-Einheitsbrei einige Punkte die verbesserungswürdig sind, wie z. B. das hohe Feuchtigkeits- und Schimmelpilzproblem durch die luftdichte Bauweise … Woraus könnte man diesen neu zu erstellenden RAUM machen? Idealerweise sollte dieser RAUM so einfach wie möglich sein und nur von 2 Leuten aufgebaut werden. Ohne Kran – dann hätte man doch etwas gewonnen, oder? Wie kann man variablen Grundrissen machen? Wie verwirklichen wir einen Musterraum. Wie sollte ein Musterhauses aussehen? Kann so ein Projekt in der heutigen schnell lebenden Gesellschaft Begeisterung finden? Wie könnte eine Zusammenarbeit unter uns Berufskollegen aussehen – um diesen Faden weiterzuspinnen? Ich bin davon überzeugt, dass wir aus der Kombination altes und neues Wissen einen neuen Gegenstand schaffen können. Dieser sollte dann gemeinsam zum Patent oder Gebrauchsmusterschutz anmeldet werden! Wenn wir das nicht machen ist die Chance weg Platzhirsch zu sein und ein Alleinstellungsmerkmal zu erreichen. Was ich Euch in einer weiteren Zusammenkunft mitteilen werde ist mein Know-how dazu. Ich kann das nicht so ins Internet stellen. Alles was im Internet steht, ist real gesehen schon weg und gehört uns nicht mehr … Manche sagen das ist Wettbewerb. Aber für mich hat das nichts mit Wettbewerb zu tun. Das ist abfischen von geistigem Eigentum. Man hält uns in Deutschland seit der Wende arm und dumm. Leistung lohnt sich nicht mehr. Man muss aufpassen was man sagt. Wer zu viel offenbart ist der Dumme. Wir scheinen zu Schöpfern unserer eigenen Realitäten geworden zu sein. Warum gibt es so viele Wohnmobile, Wohnwagen, Mobilheime – die man überall herumfahren sieht? Was ist das eigentlich? Kein RAUM, sondern Barackenklima pur … Wenn die Sonne scheint ist es zu heiß. Wenn die Sonne weg ist es zu kalt … Wie wird das ganze einigermaßen temperiert? Ach ja, da ist dann meistens eine Warmluft- oder Warmwasserheizung drin. Wie zuhause – und man darf nachts bloß nicht an der Außenwand liegen … Die Außenwände bestehen ja auch (wie zuhause) nur aus einem bisschen Dämmstoff mit Statik … die das ganze zusammenhält. Wir hatten damals nach meinem Architekturstudium 1989 davon geträumt – vom energieautarken Haus. Energieautark sind wir heute – 30 Jahre später – immer noch nicht. Es ist bei unseren Häusern wie mit unseren Autos. Sie sind immer größer und teurer geworden und sind mit Technik voll gespickt. Aber brauchen nicht weniger Sprit (Strom) – komisch was? Wir müssen nach meinem Dafürhalten beim Bauen zu unseren natürlichen Wurzeln zurückkehren. Wir dürfen uns nicht mehr weiter davon abschneiden lassen! Wenn man heute als Unternehmer einen Angestellten hat und bietet ihm gleichzeitig für die Dauer des Beschäftigungsverhältnisses eine Wohnung, dann hat das Unternehmen daraus viele Vorteile. Z. B. neben guten Leuten, Wagnis und Gewinn auch eine wirkliche Rendite. Wenn man weiter darüber nachdenkt, kann das Thema schon kräftig anheizen. Das sind echte Synergieeffekte, oder? Dabei geht es mir darum, dass wir uns zu einem wirtschaftlichen Verein – also eine Genossenschaft nach Bauhaus Vorbild – zusammenschließen. Es kann sein, dass wir uns dann gemeinsam beruflich über den RAUM neu definieren. Lasst uns gedanklich ein neues Haus bauen, mit allem was dazu gehört. Die HOAI Leistungsphase 1 – 4 ist jedem BAUMENSCH bekannt. Ein imaginäres Grundstück ist überall gleich – egal wo das ist. Dann kommen die Dinge die erforderlich sind für die Statik. Wie ist der Boden? Was ist da drin? Ist das überhaupt tragfähig? Was muss ich verbessern? Woraus ist dieser Raum? Ganz klar aus bewährten natürlichen Materialien aus der Region. Das geht aus ökologischen und ökonomischen Gründen auch gar nicht anders. Jede Sache die krank macht und die Behaglichkeit störenden Dinge sind in diesem Haus zu vermeiden. Dürfen da nicht drin sein! Wir umgeben uns jeden Tag mit ca. 80.000 chemischen Substanzen wie z. B. schwerflüchtige Kohlenwasserstoffe (PCB´s), Pestizide und Herbizide. Die sind überhaupt nicht gesund – und die gasen aus. Das ist auch messbar über den Staub. Diese Stoffe sind teilweise weltweit verboten. Und trotz Verbot oder aus Profitgier werden diese Giftstoffe immer noch eingesetzt. Das Gift wird von uns aufgenommen und macht uns todsicher früher oder später krank. Das heißt für mich, mehr auf die Natur schauen, wo immer wir sind: Die Natur ist der beste Lehrmeister! Wenn es mir schlecht geht gehe ich raus in die Natur – am besten noch den Hund dabei. Dann schaue ich auf den Hund, der Hund schaut auf mich und ich versuche Kontakt zur Natur aufzunehmen um mich zu erden – und um diese ganzen Verspannungen loszuwerden … Verspannungen z. B. durch das tagtäglich viele unnatürliche sitzen, Autofahren von A nach B, überall still sitzen, sitzen, sitzen … Und dann liegt man oftmals abends im Bett (kennt Ihr das auch?) und kommt aus diesen Verspannungen nicht mehr raus. Die Gedanken drehen sich in einer Endlosschleife. Man kann nicht einschlafen. Woran liegt das? Sind etwa unsere Räume falsch konzipiert? Schadstoffe gasen aus Baumaterialien aus. Handystrahlung und Elektrosmog verschlechtern das Raumklima. Fußböden und Wände sind viel zu kalt – im Winter. Im Sommer ist es genau umgekehrt. In den Räumen ist es viel zu warm – in diesen zu 100% der EnEV entsprechenden Bauten … Buden sind das für mich. Das ist kein RAUM in dem man ordentlich als Mensch leben kann… Und schlecht gemacht sind diese Hundehütten für ganz viel Geld auch noch. Entsprechen sie oftmals, wie ich schon so oft als Bausachverständiger feststelle, noch nicht einmal den Mindestanforderungen der DIN. Diesbezüglich ist die Bauqualität in Schulnoten nur noch 4- bis mangelhaft. Als BAUMENSCH weiß man, dass wenn das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen ist, man aus einer mangelhaften Leistung keine ausreichende Leistung mehr zu machen kann … Wer will da schuld sein? Keiner – aber keine Zeit, keine Zeit, keine Zeit – bei diesen hohen und immer höher werdenden heutigen Baupreisen – kann ich persönlich nicht verstehen!
Also – dürfen nur natürliche Materialien für den RAUM zur Anwendung kommen. Das ist dadurch erst einmal teurer und schränkt das Baubudget ein, gegenüber billigeren konventionellen Materialien. Vorteil von natürlichen Materialien ist, dass DER RAUM ein gesünderes Raumklima aufweist und somit langfristig betrachtet auch günstiger ist. An natürlichen Materialien führt für mich kein Weg vorbei! Wir leben in einem Technikzeitalter in dem wir uns mit Dingen umgeben die uns nützen. Manche machen das Leben angenehmer und andere wieder nicht … Mir fällt dabei z. B. die ständige Reizüberflutung durch fortschreitende technische Verfahren und Systeme in Wohnräumen ein: Smart Home. Wieviel braucht man wirklich davon? Wenn ich z. B. die Beheizung unserer Wohnhäuser anschaue die heute immer noch Standard ist – leben wir für mich da immer noch im Dampfmaschinenzeitalter: Radiatoren, also mit warmer Luft, werden die uns umgebenen Hüllflächen erwärmt und ist der Grund für zu kalte Fußböden und Außenwände … Behagliche Strahlungswärme könnte hier die Lösung für unseren RAUM sein. Im Sommer braucht es auch eine vernünftige Lüftung damit die Wärme abgeleitet werden kann. Aber bitte ohne mechanische Lüftungsanlagen, mit verkeimten Filtern und Kanälen, die in den hochdichten Neubauten eingebaut werden … Eine natürliche Möglichkeit ist hier neben der Querlüftung auch die Schachtlüftung (Kölner Lüftung). Wenn man das auf unseren RAUM überträgt, könnte man sagen die alten Griechen und Römer haben das schon gewusst. In der Antike haben die in den Hypokausten Feuer gemacht und damit die Fußböden erwärmt. Die heißen Rauchgase wurden über senkrecht eingemauerte Tonröhren in den Wänden abgeleitet: Die kannten bereits schon Strahlungswärme und Behaglichkeitsklima. Beim Projekt DER RAUM stelle ich mir vor, dass Fußboden, Wände und Decken – also die Hüllflächen – sowohl für Heizung und Ableitung dienen. Damit im Sommer die Aufheizung vermindert wird, müssen sich Massige und hohe Baukörper gegenseitig verschatten. Gebäudeöffnungen sind klein zu halten, oder durch konstruktive Maßnahmen zu beschatten. Welche Möglichkeiten haben wir um nachhaltige Bauten zu machen – und aus eingefahrenen Denkmustern auszusteigen?
Liebe Berufskollegen,
ich möchte Euch am Freitag 27. September 2019 / 17:00 Uhr zum 3. BAUMENSCH-Treffen einladen – bei mir zuhause.
Macht mit bei diesem einmaligen Projekt DER RAUM.
Das Projekt DER RAUM kann unsere Lebensaufgabe werden!
Rheine, den 22. August 2019
Patrick Helmut König